Re: Artis-TICK, euforie der anfangsjahre


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Verfasst von janosch rabiatov (direktor [AT] circus-rabiat . com) am 08. Juli 2005 um 06:11:27:

Als Antwort auf: Artis-TICK verfasst von Reinhard Voitl am 07. Juli 2005 um 15:44:57:

die euforie der anfangsjahre ist verblasst. ihr ist aber bei vielen die zähe ausdauer des alltags gefolgt. denn siehe, junger freund: es gibt durchaus jonglösen und öre, die nach wie vor die turnsäle bevölkern, dort fleissig probieren und auch vor menschen das jonglieren mit grosser begeisterung darbieten
und einige, die zum beispiel das jonglieren in der übelbeleumdeten truppe des circus rabiat ausgeübt haben, haben die bälle für immer hingelegt und sich ins bürgerliche jongliernichts begeben. und dafür sind junge, frische menschen nachgekommen. jene sind nun aufgefordert, euforisch zu sein. und trotz der allgemeinen ansicht, dass diese jungen menschen faule, gefrässige, drogenschluckende nudelaugen sind, stelle ich fest: sie bewegen genau so sich und die welt wie in den grossen jahren des vereins die gründermütter und väter, nur: sie brauchen keinen verein mehr.
als der verein gegründet wurde, war internet nicht mehr als ein gerücht. der verein war kommunikationsplattform, nun ist es das netz. und wir musten das jonglieren seinerzeit auf der wiese von vorn erfinden, die nächste generation jedoch kann sich die tricks herunterladen.
also hat sich die aufgabe des vereins fast erübrigt, und wird oftmals, so in graz, in krems und anderswo, von frischen, neuen vereinen und gruppen wahrgenommen.
den merke: das zelt brennt ab, die artisten sterben, das publikum krepiert, aber DER CIRCUS LEBT EWIG!
janosch rabiatov


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